"Alles Gute zum Einrichten" in Hohenstadt

Im Jahr 2011 erledigten wir eine Kleinigkeit für Familie Schultheiß. Daraus entstand wohl ein fein abgestimmter Einrichtungsplan für ihr Haus: Im Jahr 2018 begann unsere wunderbare Zusammenarbeit mit der originellen Massivholzküche in der Dachschräge, wir bauten im April 2019 das Sideboard in die gleiche Schräge und einen Vitrinenschrank (alles in Buche). Im Dezember ergänzten wir mit der Garderobe aus Eiche mit weißem Glas. Der Essplatz kam dann Mitte Jahres 2020, wobei wir vorab gleich noch das Wohnzimmer ausgemessen haben.

Garderobe aus Eiche massiv mit weißem Glas und Edelstahl

In diesem Zweifamilienhaus ist im Treppenhaus nicht sehr viel Platz für die Garderobe, also grübelten wir lange, wie man einerseits alle Funktionen bis hin zur Sitzbank unterbringt und andererseits auch mit großen Kartons oder neuen Möbeln gut durch die Tür kommt.

Der Trick war eine herunterklappbare Sitzbank und ein schnell wegrollbarer Schuhschrank. Die Front ist aus weißem Glas, das in den Eichenholzrahmen eingeklebt wurde (genauso, wie das weiße Blech in der Miamiküche) und die Hängeleiter musste mangels stabiler Decke mit schrägen Edelstahlstäben an der Wand stabilisiert werden. Die indirekte Beleuchtung ist von Hera, die direkten und verstellbaren Spots („a little bit“) kommen von Oligo.

Ein Esstisch namens Enterprise

Der Esstisch sollte etwas ganz besonderes werden, also bekam er ein schräges Gestell aus Edelstahl, feine aber großzügig gerundete Kanten und eine wilde Holzauswahl. Das brachte ihm schon in unserer Werkstatt den Namen Enterprise ein, was später in einer albernen Fotomontage aufgenommen wurde. Darüber gibt es auch ein witziges Video, bei dem Erich Schultheiß ein wunderbares Kompliment raffiniert verpackt: Ich erkläre, dass Praktikantin Lisa heute nicht nur zum Schleppen dabei ist, sondern auch als Model und er antwortet: „Warum wundert mich das nicht?“

Die raffinierte Leuchte mit den höhenverstellbaren Pendeln und der Gestensteuerung stammt von OLIGO, der Stuhl Mikono ist von JORI und fällt leider aus dem Programm. Die Buchen-Massivholzküche zeigen wir diesmal aus anderem Blickwinkel mit Holzarbeitsplatte auf der Kochseite und Keramik im industrial Look gegenüber.

Die Buchenküche in der Dachschräge

Diese zweizeilige Küche mit Spülen- und Kochseite wird ergänzt durch den Multifunktionsschrank neben dem Kühlschrank, der auch den Kaffeeautomaten trägt und der zusätzlichen Arbeitsplatte am Gaubenfenster, die sogar noch ein großes Schneidbrett und Superaussicht bietet.

Die raffinierte Verbindung der Holzseite mit der Keramikarbeitsplatte der Spüle verschwindet unter Schräge.


Wohnzimmer in Esche in der Dachschräge

Das neuest Projekt ist der Geschirrschrank mit Lowboard in der Dachschräge

Oft ist die Wohnzimmereinrichtung auf einen Schrank und ein Low-Board beschränkt, weil die Fernseher größer wurden und der Stauraum nicht mehr alles ist. Diese Kombination aus kerniger Esche und Keramik ist aber ein Stauraumwunder, spontan präsentiert von unserer Praktikantin Simona Weigl. Weil nämlich ein Model kurzfristig absagen musste, haben wir mit Simona den Kleiderschrank meiner verreisten Frau geplündert und Simona statt in Werkstattklamotten neu eingekleidet fotografiert und gefilmt.

  • Als kleinen Hingucker haben wir eine Schublade im Lowboard und die Rückwand in der Vitrine aus gesinterter Keramik gefertigt. 
  • Das Auszugstablar über der mittleren Schublade trägt alle Fernbedienungen.
  • Die Innenschubladen im Vitrinenschrank haben eine Spezialeinteilung für Besteck und Schöpflöffel. 
  • Beim gemeinsamen Planen entwickelten wir eine Idee, wie die seitlich einsehbaren Kabel hinter der TV und Hifi-Anlage versteckt werden können: mit einem schwarzen pulverbeschichtetem Blech, das überhaupt nicht auffällt.

Über Frauen im Handwerk, Sexismus und ihre Erfahrungen im Praktikum hat Lisa zwei absolut lesenswerte Artikel im Nachhaltigkeitsblog geschrieben

Auch im Handwerk existiert Sexismus, als Schreinerei mit der höchsten weiblichen Ausbildungsquote ist er - laut Praktikantin Lisa Miller - bei uns nicht spürbar, aber sie machte auch andere Erfahrungen. In zwei Blogartikeln hat die 20-jährige ganz offen und ehrlich über ihre Erlebnisse berichtet. Wir danken ihr für die schöne Zusammenarbeit.