Der Teller- und Speisewärmer kann viel mehr als man glaubt

Im Jahr 2005 fragte uns ein Kunde vorwurfsvoll, warum wir ihm nicht gesagt hätten, "dass in Möbelmacherküchen mit Tepan Yaki und Druckdampfgarer ein Tellerwärmer nicht fehlen darf?" Wir konnten argumentieren, dass die Überzeugungsarbeit mit vielen Kochterminen schon für Drucki (wie Insider den Druckdampfgarer nennen) und Tepan Yaki 20 Monate beansprucht hat und dass uns auch der Tellerwärmer folglich noch einige Monate gekostet hätte.

In denselben kochte er aber bereits begeistert und kam nur deswegen zu jener neuen Erkenntnis, die wir natürlich schon einige Male im Vorfeld erwähnt hatten. Es war wie immer kein Problem, den 60 cm hohen Backofen gegen einen mit 45 cm Höhe zusammen mit einem Tellerwärmer mit 14 cm Höhe einzutauschen.

Was eine Wärmeschublade von Miele alles kann

  • Vorwärmen von Tellern, Schüsseln und Tassen
  • Warmhalten von Speisen und Getränken
  • Auftauen von Gefriergut
  • Niedrigtemperaturgaren von Fleisch
  • Gehenlassen von Hefeteig
  • Schmelzen von Schokolade und Butter
  • Trocknen/Dörren von Obst und Kräutern

Das Kochbuch zum Tellerwärmer

Da hatte Miele mal eine gute Idee und hat ein eigenes Kochbuch speziell für den Tellerwärmer herausgebracht und es ist auch noch ganz gut geworden. Wenn man das einmal durchgeblättert hat, fallen einem tausend Dinge ein, die man mit dem sonst eher einseitigem Gerät vielseitig anstellen könnte. Gerne können Sie schon vorab eines von uns haben (wenn Sie uns da neue dann wieder zurückgeben, hihi).

Warum die Temperatursteuerung so doof ist

Die durchaus seltsame Logik der Temperatursteuerung ist zum einen historisch bedingt, zum anderen aus der Angst vor Gerichtsprozessen, weil jemand die Katze in der Mikrowelle getrocknet hat. So viel vorab, auch im Tellerwärmer wird die Katze nicht glücklich, aber die größte Gefahr besteht in paar heißen Fingern, was bei maximal 85 Grad unangenehm, aber nicht dramatisch ist. 
Früher waren die Tellerwärme ausschließlich zum Wärmen von Geschirr gedacht, aber dann kam man (zum Beispiel Andree´ Köthe bei einer gemeinsamen Kochshow im Jahr 1999) drauf, dass man auch Lebensmittel darin warmhalten und sogar garen kann. Der Unterschied ist die Feuchtigkeit der Lebensmittel im Gerät, die die alten Geräte nicht gemocht hatten. Die neuen Geräte können jetzt also gut damit umgehen und so kamen neue Funktionen am Bedienfeld dazu, anstatt dass man das Ganze ausschließlich an der Temperatur in Grad orientiert hätte (wie es mir einst vom Miele-Entwickler Michael Henkeljohann zugesichert wurde - vielleicht bei der nächsten Generation). 

Es gibt also - wie früher - eine Kaffeetassenwärmefunktion, die von 40 bis 60 Grad steuerbar ist, die Tellerwärmefunktion geht von 60 bis 80 Grad und die Speisewärmefunktion, genauso wie die Niedertemperaturgarfunktion von 65 bis 85 Grad. Natürlich ist das in der Gebrauchsanleitung sorgfältig aufgelistet, aber viel besser wäre dort eine Tabelle aufgehoben, in der erklärt wird, bei welcher Temperatur man was macht.

Aber was solls, das Gerät ist toll, nur die Bedienung seltsam, also verkaufen wir es mit dem Hinweis einmal in die Gebrauchsanleitung zu schauen und sich die eigenen Lieblingseinstellungen zu merken.

Grundregel beim Speisenwarmhalten oder aufwärmen: Alles, was kross und knusprig bleiben soll (gebratenes, frittiertes), kommt ohne Deckel in den Tellerwärmer, alles, was feucht bleiben muss, kommt mit Folie oder Deckel abgedeckt in den Tellerwärmer.

Erste Erfahrungen: Probleme beim Bedienen des Tellerwärmers

Auf der Burg Pappenheim haben wir erste Erfahrung mit dem Tellerwärmer im Jahr 2005 gemacht.

Im Rahmen der Biomesse Grüne Lust auf Burg Pappenheim haben wir unsere erste Küche mit Tellerwärmer auf die Burg geschleppt. 

  • Bei der ersten Kochshow waren die Teller drin, aber wir hatten vergessen einzuschalten.
  • Bei der zweiten Kochshow war das Gerät eingeschaltet, aber irgendjemand mit Ordnungsliebe hatte die Teller wieder in den Geschirrschrank aufgeräumt.
  • Bei der dritten Kochshow kamen wir während der Show drauf die Teller einzuräumen und einzuschalten und hatten immerhin schonmal gut lauwarme Teller.
  • Endlich war bei der vierten Show alles perfekt vorbereitet. Alle Teller im Schrank, alles heiß, aber die Köchin Gesine Schiele meinte nur: "Ich mache Salat, ich brauche kalte Teller."

Unsere Lieblingsgeräte in der Küche

Was uns und unseren Künden in der Küche am meisten Freude macht